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ESC © DenisFilm | Shutterstock.com

Interessante Rekorde und Fakten zum Eurovision Song Contest

Beim jährlich ausgetragenen und noch immer äußerst beliebten Eurovision Song Contest stellen sich regelmäßig hochkarätige Künstler aus aller Welt dem harten Urteil eines Millionenpublikums und einer strengen Jury. Obwohl die Musik verständlicherweise im Mittelpunkt des immer wieder spektakulären Wettbewerbs steht, ist sie nicht der einzige interessante Aspekt der schon so lange bestehenden Tradition.

Da der ESC mittlerweile eine sehr umfangreiche Historie vorzuweisen hat, haben sich mit der Zeit zahlreiche unterhaltsame Fakten und Rekorde angesammelt. Einige dieser teils durchaus überraschenden statistischen Besonderheiten haben wir uns daher näher angeschaut und nachfolgend aufgeführt. Zu beachten ist allerdings, dass sich die meisten der hier aufgeführten Informationen auf ESC-Shows bis zum Jahr 2015 beziehen, weil 2016 eine Reform des Votingprozesses stattgefunden hat.

Das erfolgreichste Land

Mit einer beeindruckenden Anzahl von sieben Erstplatzierungen ist Irland das bisher erfolgreichste Teilnehmerland der ESC-Geschichte. An diesen Erfolg konnte zwar noch kein anderes Land anknüpfen, doch durch den sechsten Sieg beim Eurovision Song Contest 2015 ist Schweden der irischen Konkurrenz dicht auf den Fersen.

Erstmals gelang es Irland 1970, bei dem harten Musikwettbewerb den ersten Platz zu belegen. Seitdem kam die Inselrepublik bei insgesamt 50 Teilnahmen stattliche 31-mal in die Top Ten der bestplatzierten Länder und kann damit also allgemein auf eine eindrucksvolle ESC-Karriere zurückblicken.

Interessant ist jedoch, dass Irland trotz des noch immer währenden Siegrekordes schon seit 20 Jahren keinen ersten Platz mehr belegen konnte. Bei einem Tiefpunkt im Jahr 2007 wurde die Irish-Folk-Band „Dervish“ mit ihrem Song „They Can’t Stop The Spring“ im Finale sogar Letzter. Ein Jahr später lief es für den Inselstaat noch schlechter, denn in Belgrad reichte es durch den 15. Platz im Halbfinale nicht einmal für einen Einzug ins Finale.

„Das Ergebnis unserer Band Dervish beim Eurovision Song Contest war so schlecht wie man es sich nur vorstellen kann. Trotzdem denke ich, dass wir es noch mehr bereuen würden, wenn wir nicht teilgenommen hätten. Es war eine fantastische Erfahrung.“ – Cathy Jordan

Viele fragen sich noch heute, wie ernst es die Iren mit dem Beitrag von Dustin The Turkey zum Eurovision Song Contest 2008 tatsächlich gemeint hatten. Schließlich handelte es sich bei dem Hauptinterpreten des Auftritts um eine mehr oder weniger musikalische Puppe aus dem irischen Kinderfernsehen.

Die höchste Gesamtpunktzahl eines Landes

Überraschenderweise ist Irland im Gegensatz zum vorherigen Rekord hier keineswegs auf dem ersten Platz. Diesen belegt stattdessen der stets ernstzunehmende ESC-Konkurrent Schweden. Mit insgesamt 4128 Punkten bis zum Jahr 2015 hat die nordeuropäische Monarchie einen beachtlichen Vorsprung zu Großbritannien und Irland, die zu diesem Zeitpunkt jeweils 3849 und 3292 Punkte sammeln konnten.

Erwähnenswert ist außerdem, dass Deutschland in dieser Statistik trotz der häufig durchwachsenen Leistung der letzten Jahre unerwartet gut abschneidet. Obwohl der Eurovision Song Contest für viele Bürger der BRD aufgrund vieler Enttäuschungen einen etwas bitteren Beigeschmack haben dürfte, belegt Deutschland hier mit stattlichen 3064 Punkten immerhin den fünften Platz.

Die größte Anzahl gleichzeitiger Gewinner

Vielen ESC-Fans ist nicht bekannt, dass es bis zu einer späteren Neuregelung theoretisch möglich war, mehrere siegreiche Länder aus dem musikalischen Wettstreit hervorgehen zu sehen. Der Grund hierfür lag in der mangelnden Regelung zum Punktegleichstand. Der Sonderfall von mehreren Gewinnern ist dadurch zwar nur ein einziges Mal vorgekommen, hatte es aber gehörig in sich.

Beim Eurovision Song Contest 1969 in Madrid belegten nicht nur zwei, sondern gleich vier Länder die begehrte Spitzenposition. Nach einem unerwarteten Punktegleichstand teilten sich wegen fehlender Sonderregeln Spanien, Frankreich, das Vereinigte Königreich und die Niederlande den ersten Platz des Konkurrenzkampfes.

Hätte man damals basierend auf dem heutigen Regelwerk geurteilt, hätte übrigens Frankreich das Rennen für sich entschieden. Zusammen mit Spanien hatte Frankreich nämlich Stimmen aus den meisten Ländern erhalten und außerdem eine höhere maximale Punktzahl als Spanien vorzuweisen.

Die jüngsten und ältesten Teilnehmer

Der damals 76-Jährige Engelbert Humperdinck schrieb beim Eurovision Song Contest 2012 als bisher ältester Solo-Künstler des Wettbewerbs Geschichte. Mit dem Song „Love Will Set You Free“ konnte der in Indien geborene britische Schlagersänger jedoch lediglich zwölf Punkte erreichen und landete auf dem vorletzten Platz.

Anders verhielt es sich bei der jüngsten ESC-Teilnehmerin aller Zeiten. Im Jahr 1989 schickten sowohl Israel als auch Frankreich sehr junge Kandidaten ins Rennen. Während es sich bei den israelischen Vertretern um ein Duett mit einem zwölfjährigen Jungen handelte, trat für Frankreich eine fast gleichaltrige belgische Sängerin an.

Zum Zeitpunkt der Show war Nathalie Pâque zwar ebenfalls beinahe zwölf Jahre alt, doch ihr Auftritt im Finale fand nur fünf Tage vor ihrem Geburtstag statt. Somit stellte sie mit einem theoretischen Alter von elf Jahren den Rekord als jüngster ESC-Act aller Zeiten auf. Mit dem achten Platz bei einer Teilnehmerzahl von 22 Ländern schnitt sie dabei zudem relativ gut ab.

Zu einem neuen Rekord wird es in dieser Hinsicht wohl nicht mehr kommen, denn die Teilnahme der Kinder löste in der Zeit nach der Sendung Diskussionen aus. Im Folgejahr wurde das Mindestalter der zulässigen Interpreten deshalb von der Europäischen Rundfunkunion auf 16 Jahre heraufgesetzt.

Ungewöhnliche Gewichtung einzelner Zuschauerstimmen

Dass einzelne Zuschauerstimmen aus verschiedenen Ländern nicht alle gleichermaßen ins Gewicht fallen, ist durchaus verständlich. Wenn man bedenkt, wie sehr sich die Einwohnerzahlen der am Eurovision Song Contest teilnehmenden Länder unterscheiden, ist eine solche Anpassung der Stimmgewichtungen nachvollziehbar. Andernfalls wäre eine Bestimmung des Siegers durch ein Zuschauervoting wohl kaum plausibel.

Insgesamt hat jedes Land beim ESC dadurch natürlich das gleiche Stimmrecht. Ein Vergleich der Wirkung einzelner Stimmen aus bestimmten Teilnehmerstaaten wirkt so allerdings umso ausgefallener. Ein gutes Beispiel ist San Marino mit lediglich etwa 33.000 Einwohnern. Im Jahr 2010 hatte eine einzelne Zuschauerstimme aus der ältesten bestehenden Republik der Welt so viel Gewicht wie 2645 Stimmen aus Deutschland.

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